Berlin – Die deutsche Bürokratie gilt oft als starr, langsam und ineffizient. Nun wächst auch von innen der Druck, diesen Ruf zu ändern. Ein hochrangiger Beamter, der anonym bleiben möchte, bricht das Schweigen und fordert in einer brisanten Analyse eine grundlegende Reform des gesamten Staatsdiensts.
In seinem internen Schreiben, das der Redaktion vorliegt, argumentiert der Beamte, dass der öffentliche Dienst nicht länger den Herausforderungen der modernen Gesellschaft gewachsen sei. Er kritisiert eine überholte Denkweise, die Digitalisierung ausbremst und Innovationen verhindert. Statt sich an alte Hierarchien zu klammern, müsse der Staatsdienst flexibler, effizienter und bürgernäher werden.
Die geforderten Reformen gehen weit über eine bloße Digitalisierung hinaus. Der Beamte schlägt unter anderem vor, die starren Laufbahnen aufzubrechen, um auch Quereinsteigern den Weg in den öffentlichen Dienst zu ebnen. Zudem plädiert er für leistungsbezogene Gehälter und eine Kultur, die eigenverantwortliches Handeln und den Mut zu Fehlern fördert. Nur so könne man junge Talente gewinnen und halten.
Die Forderungen könnten eine Lawine lostreten. Es ist eine offene Rebellion gegen eine Kultur, die sich oft in Regelwerken und Vorschriften verliert, statt Lösungen zu finden. Das Schreiben zeigt, dass auch innerhalb des Systems der Ruf nach Veränderung lauter wird. Ob die Politik diesen Weckruf hört und die notwendigen Reformen einleitet, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Die Zeit für Schönreden ist vorbei, es braucht Taten.