Gesundheitsminister ermuntert zu Facharzt-Besuchen

Blick vom Zahnarzt-Patientenstuhl, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts eines drastischen Rückgangs von Facharzt-Besuchen fordert Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Bevölkerung auf, bei Beschwerden eine Praxis aufzusuchen. "Gehen Sie zum Arzt. Scheuen Sie sich nicht, bei Beschwerden eine Praxis und im Notfall ein Krankenhaus aufzusuchen", sagte Spahn in der Sendung "Bild Live".

Rechtzeitige Behandlung könne Leben retten. Gemeinsam mit den Kassenärzten und dem Deutschen Krankenhausverband hat er dazu einen Appell unterzeichnet, über den die "Bild" (Samstagausgabe) berichtet. Seit Beginn der Corona-Pandemie sei "die Zahl der Arztbesuche und Krankenhausbehandlungen drastisch zurückgegangen", so Spahn in seinem Aufruf. "Viele Patientinnen und Patienten haben offenbar Angst, sich anzustecken", sagte der Minister. Doch die Angst sei "unbegründet". Das Risiko sei sehr gering. "Praxen und Krankenhäuser haben sich auf die Corona-Patienten eingestellt. Patienten mit Covid-19-Symptomen werden strikt von anderen Patienten getrennt." Ärzte und Pflegekräfte hielten professionelle Sicherheitsauflagen ein, schützten sich und ihre Patienten. Spahn, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft beziehen sich dabei auf Umfragen, wonach etwa Fachärzte für Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs einen Rückgang der Patentenzahlen um bis zu 50 Prozent verzeichnen. Bei Zahnärzten sogar um bis zu 80 Prozent. "Viele Ärzte berichten, dass die Zahl der Patienten mit Schlaganfällen, mit Herzinfarkten stark zurückgegangen ist", sagte der CDU-Politiker. Ihn beunruhige, "dass viele Patienten im Moment nicht zu ihrem Arzt gehen, nicht in die Praxen oder Krankenhäuser aus Sorge um eine Corona-Infektion". Deshalb sein Appell, diese Angst zu überwinden: "Das Risiko ist so minimiert, dass man beruhigt zum Arzt gehen kann. Die Sorge vor einer Infektion darf nicht die akute Not überlagern."

Foto: Blick vom Zahnarzt-Patientenstuhl, über dts Nachrichtenagentur