Grüne fordern Einführung eines digitalen Impfpasses

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte über verpflichtende Masern-Impfungen fordern die Grünen die Einführung eines digitalen Impfpasses. "Vor allem bei Erwachsenen zwischen 30 und 50 Jahren ist die Zahl der Geimpften noch immer zu gering", sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagsausgaben). "Wir wollen, dass die Impflücken in allen Altersgruppen geschlossen werden."

Dafür sei es nötig, dass auch Erwachsene jederzeit prüfen können, wann und ob sie geimpft werden müssten, so Göring-Eckardt. Das werde durch den derzeit gültigen gelben Impfpass in Papierform erschwert. "Viele Menschen wissen aber gar nicht, wo ihr Impfpass gerade ist und haben ihn auch bei Arztbesuchen nicht dabei, um den Impfstatus vom Arzt gegenchecken zu lassen", sagte die Grünen-Politikerin. "Andere merken gar nicht, dass eine Impfung fällig ist." Ein digitaler Impfpass wäre dagegen für den Inhaber jederzeit abrufbar. "Damit hört die Suche nach dem Impfpass auf, Patienten können den Impfstatus von überall und jederzeit abrufen und Ärzte können auf Grundlage des elektronischen Passes an notwendige Impfungen erinnern." Die Grünen forderten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu auf, den Impfausweis zügig zum Bestandteil der elektronischen Patientenakte zu machen, die im Januar 2021 eingeführt werden soll. Zudem regten sie an, eine mit der Patientenakte gekoppelte Smartphone-App einzuführen, die ihre Nutzer an die fälligen Impfungen per Nachricht erinnert, sofern diese es wünschen.