Kevin Kühnert würde Jahr ohne Stadionbesuch akzeptieren

Fußball, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende SPD-Chef und Juso-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert stellt sich darauf ein, als Fußballfan in Zeiten von Corona schlimmstenfalls ein ganzes Jahr nicht mehr ins Stadion gehen zu können. "Ein Jahr lang nicht im Stadion – das täte mir und Millionen Fans wirklich weh. Aber ich würde es akzeptieren, weil die Gesundheit von Menschen wichtiger ist", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagsausgaben).

Er mache sich keine Illusionen: "Wenn die Ansteckungskurve bei Corona sich nicht so abflachen lässt, wie wir hoffen, und wenn die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten zu lange dauert, dann kann es so kommen", sagte Kühnert auf die Frage nach einer so langen Stadion-Pause. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende, der ein großer Fußballfan ist und eine Dauerkarte von Arminia Bielefeld hat, sagte: "Auch für jemanden, für den Fußball, Handball oder Eishockey ein zentraler Bestandteil des eigenen Lebens ist, muss eins klar sein: Dass Schulen öffnen oder Orte für den Breitensport wieder genutzt werden können, kommt auf der Prioritätenliste deutlich vor Bundesligaspielen mit 60.000 Menschen im Stadion." Nach den wirtschaftlichen Konsequenzen für die Vereine gefragt, sagte Kühnert, er mache sich "sicher keine Sorgen, ob auch in Zukunft noch so hohe Gehalts- und Ablösesummen gezahlt werden können, weil das für meine Perspektive als Fan unerheblich ist". Klar sei aber: "Für die Clubs ist wichtig, dass die Saison nach Möglichkeit zu Ende gespielt werden kann, damit die Fernsehgelder fließen. Bayern München und Borussia Dortmund würden den Ausfall überleben." Viele würden es kaum glauben, ergänzte er, "aber die kleineren Bundesligisten oder auch Zweitligisten könnten wegen laufender Verträge und Kreditrückzahlungen schnell am Abgrund stehen". Auch in den unteren Ligen drohten wegen wegfallender Einnahmen Vereine "vor die Hunde zu gehen". Das könne man nicht wollen und hier sei auch Solidarität zwischen den Clubs gefragt, so Kühnert.

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