Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist in Wahrheit ein eklatanter Fall von möglichem Amtsmissbrauch und dreister Dreistigkeit: Ein Lehrer, der seit über einem Jahr mit einem gelben Schein krankgeschrieben ist, sorgt nun bundesweit für Schlagzeilen – weil er während seiner „Krankheit“ offenbar mehrfach fröhlich und putzmunter in verschiedenen TV-Kochshows zu sehen war. Zwischen dampfenden Töpfen und dekorierten Tellern ließ sich der Pädagoge medienwirksam ablichten – während seine Schule mit Lehrermangel kämpft und Schüler ohne festen Unterricht dastehen. Jetzt ermittelt die zuständige Schulbehörde – ein Disziplinarverfahren ist eingeleitet.
Besonders bitter: Während der Lehrer sich öffentlich als Hobby-Gourmet feiern ließ, liefen in seiner Schule die Stunden aus dem Ruder. Vertretungsunterricht, Frust im Kollegium, verärgerte Eltern – und niemand wusste offiziell, wann der „krankgeschriebene“ Kollege zurückkehren würde. Dass er sich gleichzeitig für Fernsehproduktionen zur Verfügung stellte, empfinden viele als blanken Hohn. Die zuständige Bildungsbehörde zeigt sich „überrascht“, doch Kritiker sprechen von einem Systemversagen. Wie kann es sein, dass ein Beamter über Monate nicht überprüft wird – und sein Nebenauftritt im Fernsehen erst durch Zuschauer auffliegt?
Nun gerät das gesamte Schulwesen in Erklärungsnot: Wie viele ähnliche Fälle existieren womöglich unbemerkt? Wie effektiv sind Krankmeldungen, wenn sie offenbar nicht einmal mit Auftritten in öffentlich-rechtlichen Shows abgeglichen werden? Der Fall offenbart ein tiefes strukturelles Problem – und beschädigt das Vertrauen in den öffentlichen Dienst. Für Schüler, Eltern und Kollegen ist es eine Ohrfeige: Während sie mit dem Personalmangel kämpfen, macht ein Lehrer auf „krank“ und kassiert – offensichtlich ohne schlechtes Gewissen. Bleibt die Frage: Wird aus dem Fernseh-Koch bald ein Ex-Beamter? Oder bleibt auch dieser Fall am Ende wieder folgenlos?
