Linke: Renten müssen für alle steigen

Alte und junge Frau sitzen am Strand, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts vergleichsweise geringer Renten für Neurentner reißt die Kritik an der Rentenpolitik der Bundesregierung auch nach der Verabschiedung der Grundrente im Bundeskabinett nicht ab. "Die Rente ist für Millionen Menschen leider alles andere als sicher. Reförmchen wie die Grundrente reichen nicht aus", sagte Linksfraktionschef Dietmar Bartsch der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Bartsch forderte stattdessen einen großen Wurf in der Rentenpolitik. "Die Renten müssen für alle steigen. Das ist finanzierbar, wenn alle, auch Abgeordnete, Beamte und Selbstständige, einzahlen." Die Linksfraktion begründet ihre Kritik unter anderem mit den deutlichen Unterschieden zwischen den Bezügen von Neurentnern und Bestandsrentnern. Wer neu in Rente ging, erhielt 2018 im bundesweiten Durchschnitt 769 Euro, wer schon in Rente war, hatte im Schnitt 829 Euro. In Niedersachsen klaffte 2018 eine Lücke von 56 Euro; hier lagen die Rentenzahlbeträge bei 761 Euro (neu) und 817 Euro (alt). Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage von Bartsch und Zahlen der Rentenversicherung hervor. Das Ministerium erläuterte, aus der Höhe der gesetzlichen Altersrenten könne allerdings nicht auf die Einkommenssituation im Alter geschlossen werden, "da unter anderem weitere Alterseinkommen und der Haushaltskontext nicht berücksichtigt sind". Betrachtet man die Haushaltseinkommen der Bezieher gesetzlicher Renten, so haben Ehepaare (ab 65 Jahren) dem Ministerium zufolge ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 2.508 Euro im Monat, alleinstehende Männer 1.448 Euro und alleinstehende Frauen 1.412 Euro (alle Zahlen: Stand 2016).

Foto: Alte und junge Frau sitzen am Strand, über dts Nachrichtenagentur