Michel Perez: Ablauf der Anhörung!

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Michel Perez: Ablauf der Anhörung!

17. Sep 2016

Ich bin so froh, dass ich doch dabei sein konnte. Als ich am Gebäude ankam, in dem die Anhörung stattfand, sah ich ihn schon dort stehen. Ziemlich angespannt in der Haltung und wie sollte anders sein, mit Bauchgurt, Handfesseln und Fussketten. Allein das versetzt einem einen unheimlichen schlag, solch eine Maßnahme auf dem Klinikgelände ist reine Schikane und nichts anderes. Als er mich gesehen hat, wurde er sofort etwas lockerer und meinte du musst irgendwie, ich kann dich nicht umarmen.

Wir gingen zusammen mit dem Betreuer und Michas neuem Anwalt in das Gebäude. Sein Pflichtverteidiger, der die Verteidigung ja nicht abgeben wollte, hatte es nicht mal geschafft pünktlich zu kommen und das obwohl er einen Ort weiter wohnt. Vermisst wurde dieser auch nur vom anwesenden Oberarzt, der ihn dann auch anrief um zu fragen wo er bleibt. Als er kam wurde er vom neuen Abwalt entpflichtet und musste den Raum verlassen. Auch Michael wollte dies so, denn der Anwalt hat nie das getan was er gesagt hat oder auch nur annähernd seine Interessen verfolgt.
Die Anhörung begann und der Richter erwähnte, dass wir vor einem Jahr bereits schon einmal hier gesessen haben und der Beschluss aber vom OLG für nichtig erklärt wurde wegen mehrerer Fehler im damaligen Gutachten. Von seinem Fehler diesem voll zugestimmt zu haben wurde natürlich nicht geredet.

Danach wurde Michael gefragt ob er das Gutachten von Hr. Prof. Dr. K. kennt, ob es ihm den jemand vorgelesen hat? Die erste Diskriminierung. Michael war etwas irritiert und sagte ich habe es selbst gelesen und ob er es verstanden hätte. Klar sagte Micha aber er findet es abwertend das dieser nur nach seinem Intellekt urteilt.Vom Richter selbst wurde das Gutachten kaum erwähnt, keine Diagnose oder Gefährlichkeit usw.,  nur der Lösungsvorschlag schien ihm zu gefallen. Der Gutachter schlug vor Michael Medikamente erast Oral dann im Depot zu verabreichen und ihn dann evtl wieder nach Alzey zu verlegen usw.. Der Anwalt von Michael sagte sofort, dass dies gar keine Option ist, denn erstens wegen was will man ihn denn Medikamentieren und mit was? Denn es wurde ja keine der tausend gestellten Diagnosen angesprochen und außerdem ist eine Medikation für Michael keine Option. Wie schon die ganze Zeit sagt der Anwalt und was hat die Klinik gemacht? Nach einer anderen Behandlung ausschau gehalten? Therapie umgestellt? Nein nichts der gleichen, seit der Einweisung , wird lediglich versucht Herr Perez irgendein Medikament zu verabreichen, nichts anderes wurde auch nur in Erwägung gezogen . Was das bedeutet muss ich nicht erklären.

Der Anwalt beruft sich auf das neue Unterbringungsgesetz und sagt das nichts anderes als die Entlassung in frage kommt, da Michael bereits 9 Jahre seiner Freiheit einbüsst wegen einem Faustschlag, denn es war eine versuchte gef. KV und keine gef. KV, wie es von der Klinik immer wieder geschrieben wird. Er zeigt weitere ähnliche Fälle auf die ebenfalls entlassen wurden, desweiteren übt er harte Kritik aus an der Hand-Bauch- und Fussfesselung und sagt , das ist eine Anordnung der Klinik die nur wieder meine Mandanten erniedrigen soll, er ist kein Verurteilter Mōrder, da wäre die Verhältnismässigkeit schon lange gegeben. Ebenso zeigt er auf, das Michael sehr wohl einen sozialen Empfangsraum hat und auch der alte Arbeitgeber noch immer bereit ist ihn wieder einzustellen.

Und er zitiert aus einem Urteil des BVG das die Sachbeschädigung und Beschimpfung nicht als gefährlich geurteilt werden dürfen, das die einfach nur die Folge dieser über neun Jahre langen ungerechtfertigten der Unterbringung sind. Ebenso sagt er …wie sie davon ausgehen können das er spricht wie er und der Anwalt, wenn sie doch denken er sei intelligenzgemindert? Die ganze Anhörung war der Anwalt wirklich spitze, ebenso die Aussage sie kennen den Gesetzestext des neuen Unterbringungsrecht, oder soll ich diesen einmal vorlesen.

Michael hat das auch echt super gemacht und es hat ihn unheimlich kraft gekostet die Ticks zu kontrollieren, allein das zu sehen war so schlimm…

Ich habe durchgehend Blickkontakt mit ihm gehalten. Umso mehr der Anwalt gesprochen hat umso entspannter war er und er hat auch abends nochmal angerufen und er war begeistert, dass endlich ein Anwalt mal das gemacht hat was er besprochen hat und ihm nicht in den Rücken gefallen ist.
Auf die Entscheidung müssen wir noch warten.

 

Weitere Informationen: http://www.michaelperez.de/blog/

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