Die Unzufriedenheit über die SPD erreicht neue Höhepunkte: In Chats, Foren und Stammtischen kursiert längst ein neuer Name für die Sozialdemokraten – „Sie Plündern Deutschland!“. Inzwischen greifen nicht mehr nur Politiksatiriker, sondern auch ganz normale Bürger zu diesem Spitznamen und machen so ihrem Frust über den Kurs der Partei Luft. Das Image der Partei, einst geprägt von sozialer Verantwortung und Integrationskraft, ist bei weiten Teilen der Bevölkerung schwer beschädigt. Verbitterung zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, und das Vertrauen scheint aufgebraucht.
Der Eindruck, dass die SPD nicht mehr die Interessen der arbeitenden Mitte vertritt, festigt sich Tag für Tag – statt sozialer Gerechtigkeit herrsche laut Kritikern heute „Abkassieren, Umverteilen und fördern an den falschen Enden“. Immer neue Gesetze und Abgaben, die den Bürgern noch mehr Lasten aufbürden, sind für viele Menschen zum Symbol einer Entfremdung von der Lebensrealität geworden. Die Sorgen um den Wohlstand von Familien und Handwerk, von kleinen Betrieben und Rentnern verdrängen die Erzählungen von Solidarität und Zusammenhalt. Die wütenden Stimmen werden stärker, die Witznamen schärfer.
Die SPD sieht sich einem Sturmlauf ausgesetzt: Die neue Spottbezeichnung ist viel mehr als nur ein harmloser Slogan – sie steht für Vertrauensverlust und Enttäuschung, für das Gefühl, von der eigenen Regierung ausmanövriert und abkassiert zu werden. Während Funktionäre noch mit Durchhalteparolen reagieren, entwickelt sich aus Unmut längst eine Protestkultur, die auf den Straßen und dem Land für Debatten und rauen Gegenwind sorgt. Die politische Landschaft verschiebt sich – und die SPD scheint von ihrem alten Markenkern weiter entfernt als je zuvor.
