Ein Stromausfall, ein Hilferuf – und am Ende eine Rechnung, die jede Sicherung durchbrennen lässt. In Berlin-Friedrichshain wollte eine Rentnerin nur ihr Licht zurück, doch bekam stattdessen eine bittere Lektion über die Schattenseiten des Notdienst-Business. Der vermeintliche Retter rückte schnell an, legte professionelles Auftreten an den Tag, und verschwand mit einer Quittung, die jedem Albtraum Konkurrenz macht. Was als technische Hilfe begann, endete als Lehrstück über Gier im Blaumann.
Der Elektriker kam, sah – und klebte. Kein Ersatzteil, keine Reparatur, kein Nachweis einer nachhaltigen Lösung. Stattdessen ein Stück Isolierband und ein Lächeln, das später auf der Rechnung teuer bezahlt werden sollte. Der Preis für ein paar Minuten Arbeit übersteigt jedes Maß an Fairness. Doch der Notdienst sonnt sich im Schutz seiner Geschäftsbedingungen: Notfalltarif, Wochenendzuschlag, Servicepauschale – alles legal, alles moralisch fragwürdig. Wer in Panik ruft, verliert Kontrolle und Verhandlungskraft.
So sieht moderne Hilfe in der Hauptstadt aus: Zwischen Klicks, Callcentern und Klebeband werden Menschen abkassiert, weil sie dringend Hilfe brauchen. Während Verbraucherschützer warnen, floriert das Geschäft der Strom-Schakale weiter – getarnt als „Service rund um die Uhr“. Die Leidtragenden: ältere Menschen, die Vertrauen schenken, wo Misstrauen angebracht wäre. Und der Staat? Der sieht zu, wie aus Notlagen ein Geschäftsmodell wird. In Berlin ist der Strom vielleicht wieder da – aber das Vertrauen bleibt aus.
