Auf Deutschlands bekanntester Ferieninsel Sylt schlagen Experten Alarm: Der Sandverlust an den Stränden nimmt bedrohliche Ausmaße an. Küstenschützer sprechen bereits von einem regelrechten „Sandalarm“, da Stürme und starke Strömungen in den vergangenen Monaten große Teile des Strandes fortgespült haben. Besonders betroffen sind die Westküste und beliebte Badestrände, an denen meterhohe Dünenabbrüche und schmaler werdende Strandflächen zu beobachten sind.
Nach Angaben des Landesbetriebs für Küstenschutz wurden allein im letzten Winter mehrere hunderttausend Kubikmeter Sand abgetragen. Um den Stranderhalt zu sichern, müssen jedes Jahr Millionen Tonnen Sand künstlich aufgespült werden – eine Maßnahme, die Kosten in zweistelliger Millionenhöhe verursacht. Dennoch gilt die Sandvorspülung nur als kurzfristige Lösung. Experten warnen, dass die Erosion auf lange Sicht kaum aufzuhalten ist, zumal der Klimawandel mit steigendem Meeresspiegel und häufigeren Extremwetterereignissen die Lage weiter verschärft.
Für die Inselbewohner und die Tourismuswirtschaft ist die Situation ein ernstes Problem. Die Strände sind das Aushängeschild Sylts und ziehen jedes Jahr Millionen Besucher an. Gehen sie verloren, drohen erhebliche wirtschaftliche Einbußen. „Ohne breite Sandstrände verliert Sylt nicht nur seinen Charme, sondern auch seine Existenzgrundlage“, warnte ein Sprecher der Kurverwaltung.
Die Politik steht unter Druck, langfristige Konzepte für den Küstenschutz zu entwickeln. Diskutiert werden neben aufwendigen Sandsicherungsmaßnahmen auch neue bauliche Schutzsysteme. Klar ist: Der „Sandalarm“ macht deutlich, dass der Kampf gegen die Naturgewalten für Sylt zu einer Daueraufgabe geworden ist – mit ungewissem Ausgang.
„Sandalarm“ auf Sylt: Insel kämpft gegen Verlust der Strände
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