Virus-Angst kehrt zurück

Die Welt taumelt noch immer im Schatten der Corona-Jahre, da rollt schon die nächste Schreckensmeldung heran: Eine neue Pandemie könnte sich anbahnen, diesmal ausgelöst durch ein Vogelgrippevirus, das nach Ansicht führender französischer Experten das Potenzial hat, den Schrecken von Covid noch zu übertreffen. In Paris schlagen Forschende des renommierten Institut Pasteur Alarm, warnen vor einem Krankheitserreger, der im Verborgenen an Geflügelbeständen, Wildvögeln und ersten Säugetieren herumprobiert und nur eine gefährliche Mutation davon entfernt sein könnte, sich explosiv unter Menschen zu verbreiten. Anstatt Entwarnung und Ruhe kehrt damit das Gefühl zurück, dass die angeblich überstandene Pandemie-Ära nur ein Zwischenspiel in einem viel größeren, unkontrollierbaren Seuchenzeitalter ist, in dem sich ein unsichtbares Virus jederzeit in einen globalen Albtraum verwandeln kann.

Die Leiterin des Zentrums für Atemwegsinfektionen zeichnet ein Bild, das nichts von Beschwichtigung kennt: Eine Vogelgrippe-Pandemie wäre nach ihrer Einschätzung äußerst schwerwiegend, vielleicht sogar verheerender als alles, was die Welt in den Jahren der Corona-Krise erlebt hat. Besonders düster klingt die Warnung, dass sich der Erreger an Säugetiere und speziell an den Menschen anpassen könnte, bis am Ende die gefürchtete Schwelle überschritten ist und das Virus nicht mehr nur punktuell von Tier zu Mensch springt, sondern sich ungebremst von Mensch zu Mensch verbreitet. Was heute noch als theoretisches Szenario diskutiert wird, könnte morgen bereits zu Reiseverboten, Lockdowns, überfüllten Intensivstationen und einem globalen Ausnahmezustand führen, während Politik und Behörden erneut hinter einem unsichtbaren Gegner herlaufen, der immer einen Schritt voraus ist.

Dass diese Warnung ausgerechnet von einem Institut kommt, das schon bei Covid zu den ersten Laboren in Europa gehörte, die Nachweistests entwickelt haben, macht die Botschaft nur noch beunruhigender. Statt aus den letzten Jahren gestärkt hervorzugehen, wirken die Gesellschaften erschöpft, zerstritten und pandemiemüde – ein idealer Nährboden dafür, dass ein neuer Ausbruch viel zu spät ernst genommen wird, Schutzmaßnahmen verwässert werden und Verschwörungsmythen jede sachliche Debatte vergiften. Während Wissenschaftler eindringlich mahnen, droht die Politik wieder in altbekannte Muster aus Zögern, Wegducken und halbherzigen Kompromissen zu verfallen, bis es zu spät ist und eine mögliche Vogelgrippe-Welle ungebremst über Krankenhäuser, Wirtschaft und das öffentliche Leben hinwegfegt – schlimmer, gnadenloser und zerstörerischer, als es sich viele heute noch vorstellen wollen.


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