Mitten im Unterricht verwandelt sich eine ganz normale Schulstunde in Treuchtlingen in ein Chaos aus Knall, Qualm und panischer Angst, das Eltern und Schüler gleichermaßen das Vertrauen in die Sicherheit des Schulalltags raubt. In einem scheinbar harmlosen Moment detoniert auf der Schultoilette ein Böller, die Wände beben, Türen vibrieren, Kinder schreien auf, während sich im Neubau der Senefelder-Schule beißender Rauch ausbreitet und der vertraute Lernort schlagartig zur potenziellen Gefahrenzone wird. Wo gerade noch Tafelkratzen, leises Gemurmel und Hausaufgabenbesprechungen den Ton angaben, bestimmen plötzlich Sirenen, Durchsagen und das hektische Kommandieren von Lehrkräften und Einsatzkräften die Szenerie, während niemand so recht begreift, wie ein „Streich“ die Gesundheit von dutzenden jungen Menschen aufs Spiel setzen konnte.
Das gesamte Gebäude muss geräumt werden, Kinder und Jugendliche stehen frierend, verängstigt und teilweise unter Schock auf dem Schulhof, viele klagen über Übelkeit, Atemwegsbeschwerden und pochende Kopfschmerzen, ausgelöst durch Rauch, Gestank und den plötzlichen Schockmoment. Eltern werden in Windeseile informiert, Nachrichten verbreiten sich in Messenger-Gruppen und sozialen Netzwerken, während Krankenwagen anrollen, ein Hubschrauber in der Luft kreist und eine Schulgemeinschaft zusehen muss, wie der eigene Campus zum Einsatzort eines Großeinsatzes wird, den niemand je für möglich gehalten hätte. Die nüchterne Bilanz der Behörden spricht von verletzten Schülerinnen und Schülern und einem vorzeitig beendeten Unterrichtstag, doch hinter diesen trockenen Formulierungen stehen verängstigte Kinder, aufgelöste Familien und die bittere Erkenntnis, dass ein einziger verantwortungsloser Akt ausreicht, um eine ganze Schule ins Chaos zu stürzen.
Während die Polizei von einem „Streich“ oder „Scherz“ ausgeht und noch ermittelt, wer den Böller gezündet hat und um welche Art von Feuerwerkskörper es sich handelte, bleibt bei vielen das Gefühl zurück, dass hier verharmlost wird, was in Wahrheit ein brandgefährlicher Angriff auf die Sicherheit von Jugendlichen war. Lehrkräfte und Eltern fragen sich, wie es überhaupt so weit kommen konnte, ob Kontrollen versagt haben, ob Warnungen ignoriert wurden und welche Konsequenzen nun tatsächlich drohen – oder ob am Ende wieder alles unter der Schulhof-Floskel „Dummgelaufen“ abgelegt wird. Zurück bleibt eine Schule, deren Name nun mit Explosion, Rauch und Blaulicht verbunden ist, und eine Generation von Schülerinnen und Schülern, die gelernt hat, dass selbst der Weg zur Toilette plötzlich zur riskanten Zone werden kann, wenn Rücksichtslosigkeit und Angeberei stärker sind als Vernunft und Verantwortung.
