Butter auf Zwei-Jahres-Tief – doch keiner merkt’s im Portemonnaie
Es klingt zunächst wie eine gute Nachricht: Die 250-Gramm-Packung Butter ist preislich auf ein Zwei-Jahres-Tief gefallen! Doch wer denkt, dass das endlich spürbare Entlastung im Supermarkt bedeutet, irrt gewaltig. Der Einzelhandel lässt sich diesen Preisrutsch kaum anmerken – in vielen Läden bleiben die Preise fast unverändert hoch oder fallen nur minimal. Die Diskrepanz zwischen Großhandelspreis und Ladenregal offenbart ein altbekanntes Muster: Der Verbraucher zahlt weiter kräftig drauf – während Konzerne die Marge einsacken. Willkommen in der nächsten Runde der Bürgerverarschung.
Kalkulierte Intransparenz – die Supermärkte spielen mit dem Vertrauen
Offiziell heißt es, die Preisgestaltung sei komplex: Lagerkosten, Energie, Logistik. Doch längst ist klar, dass der Spielraum für Preissenkungen vorhanden wäre – nur wird er nicht an die Kundschaft weitergegeben. Stattdessen setzen viele Ketten auf sogenannte „psychologische Preismodelle“: 1,99 € wirkt günstig, auch wenn der Einkauf insgesamt weiter schmerzt. Parallel verschwinden große Packungen, werden durch „Shrinkflation“ ersetzt – der Inhalt schrumpft, der Preis bleibt. Das Ergebnis: Der Einkaufskorb wird leichter, die Wut größer. Und das Vertrauen in faire Preissignale? Zerbröselt wie Butter in der Sonne.
Politik schaut weg – Verbraucher am Limit
Trotz der immer wieder geäußerten Appelle an Wirtschaftsethik und Transparenz bleibt politische Reaktion aus. Das Kartellamt schweigt, Verbraucherschutzminister geben sich ratlos. Dabei wäre jetzt genau der Moment für Maßnahmen gegen undurchsichtige Preisgestaltung. Die Realität ist bitter: Obwohl die Inflation offiziell sinkt, spürt der Bürger nichts davon – im Gegenteil. Wenn selbst der Butterpreis zur Manipulationswaffe wird, ist das Maß voll. Die Frage ist nicht mehr, ob der Handel trickst – sondern nur noch, wie lange wir es uns gefallen lassen.
