DGB fordert Schutzschirm für Auszubildende

Reiner Hoffmann, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert einen Schutzschirm für Auszubildende in der Coronakrise. In einem an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gerichteten Brief, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Samstagausgaben berichten, dringen der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und seine Stellvertreterin Elke Hannack darauf, dass der Minister ein Spitzentreffen der Allianz für Aus- und Weiterbildung einberuft. In ihr kommen unter Federführung des Wirtschaftsministeriums unter anderem Gewerkschaften und Wirtschaftsvertreter zusammen.

"Die Coronakrise hat unsere Gesellschaft voll erfasst und hat leider auch massive Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt. Dies ist die Zeit, in der die Allianz für Aus- und Weiterbildung besonders gebraucht wird", schreiben Hoffmann und Hannack. Das Spitzentreffen müsse zwei Ziele haben: "Es geht darum bestehende Ausbildungsverträge abzusichern und das neue Ausbildungsjahr im Sinne der Ausbildungschancen der jungen Generation und der Fachkräftesicherung der Betriebe gut zu gestalten." In einem Positionspapier, über das die RND-Zeitungen berichten, legt der DGB dar, wie ein Schutzschirm für Auszubildende aussehen könnte. Der DGB schlägt darin vor, "Unternehmen, die Auszubildende oder dual Studierende aus Insolvenzbetrieben übernehmen, vorerst befristet bis zum 31.12.2020 mit einer Übernahmeprämie zu unterstützen". Der DGB regt darüber hinaus an, Auszubildende unter anderem dadurch zu schützen, dass sie – wenn möglich – in Abteilungen ohne Kurzarbeit versetzt werden. Die Gewerkschaften fordern zudem, die überbetriebliche Ausbildung durch die Schaffung eines Zukunftsfonds zur Fachkräftesicherung unter der Beteiligung der Sozialpartner zu stärken. In Regionen mit angespanntem Ausbildungsmarkt solle die überbetriebliche Ausbildung befristet in den kommenden zwei Jahren gefördert werden. "Die Arbeitgeber sind aufgefordert alle Möglichkeiten zu nutzen, um Azubis zu halten und neue zu gewinnen. Wer jetzt vorschnell seinen Azubis kündigt, wird nach der Krise den Fachkräftemangel beklagen", sagte Hannack dem RND.

Foto: Reiner Hoffmann, über dts Nachrichtenagentur