Kassenärzte mahnen RKI zu Empfehlungen für Impfstoffverteilung

Alte Frau mit Mundschutz, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat das Robert-Koch-Institut (RKI) davor gewarnt, zu lange mit den Empfehlungen für die Impfstoffverteilung zu warten. "Es ist von enormer Wichtigkeit, dass beispielsweise das RKI zeitnah kommuniziert, wer zuerst geimpft wird, oder zumindest, wann das feststeht", sagte ein Sprecher der "Welt". Wenn es nicht bald eine klare Kommunikation gebe, dann bestehe das Risiko, dass man ab Mitte Dezember einen "Ansturm auf Ärzte und Impfzentren" erlebe – "und massive Enttäuschungen aufseiten der Bevölkerung".

Die Ständige Impfkommission ist beim RKI angesiedelt und hat eine detaillierte Empfehlung für die Verteilung des Vakzins bis Ende Dezember angekündigt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht es als eine Option, medizinisches Personal an andere Einsatzorte zu versetzen, wenn sie nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Das Infektionsschutzgesetz ermögliche es "Arbeitgebern in empfindlichen Umgebungen wie Krankenhäusern, den Impfstatus der Beschäftigten in Erfahrung zu bringen und in Bezug auf Einsatzort beziehungsweise Arbeitsplatz Konsequenzen daraus zu ziehen", sagte Hauptgeschäftsführer Georg Baum. "Nicht geimpfte Beschäftigte können also an anderen Stellen eingesetzt werden, wenn der Infektionsschutz es verlangt." Man gehe allerdings davon aus, dass sich ein großer Teil der Belegschaft impfen lassen werde.

Foto: Alte Frau mit Mundschutz, über dts Nachrichtenagentur