Linke will EU-weite Begrenzung von Überstunden und Befristungen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linke hat vier Wochen vor den Europawahlen Höchstgrenzen für befristete Arbeitsverträge und die Begrenzung von Managergehältern auf maximal das Zwanzigfache des niedrigsten Gehalts im Unternehmen gefordert. Das geht aus einem fünf Punkte umfassenden "Aktionsplan für gute Arbeit in Europa" der Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger hervor, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Montagsausgaben berichten. Er soll am Montag vorgestellt werden.

Die Linken-Vorsitzenden fordern darin auch, künftig Mindestlöhne und Tarifbindung als Bedingung für öffentliche Auftragsvergaben und Wirtschaftsförderung in den EU-Richtlinien zu verankern. Außerdem solle eine verbindliche Grenze für Überstunden eingeführt und die Mitbestimmung bei Personalbemessung und Arbeitsorganisation verbessert werden. Zudem plädieren sie für einen Mindeststeuersatz für Firmen und das Recht auf mindestens 22 Stunden pro Woche im Arbeitsvertrag. "Gute Arbeit für alle muss die Norm, nicht die Ausnahme sein", sagte Kipping dem RND. "Dafür brauchen wir EU-weite verbindliche Standards." Die Linke fordert einen europaweit verbindlichen Mindestlohn von 60 Prozent des nationalen Medianlohnes. In Deutschland seien das derzeit 12 Euro die Stunde. "Um die Arbeitswelt vom Kopf auf die Beine zu stellen und gute Arbeit zu sichern braucht es verbindliche Regulierung und Umverteilung", sagte Kipping dem RND. "Ein Blick auf die Bilanzen der Konzerne zeigen: das Geld ist da."