Telefonseelsorge zur Corona-Krise: Einsamkeit ist größte Sorge

Junge Frau mit Handy, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Verunsicherung der Bevölkerung macht sich auch bei der Telefonseelsorge bemerkbar. Die Zahl der Anrufe steigt wegen der Corona-Krise deutlich an: Im Vergleich zur Vorwoche sei diese aktuelle Lage etwa zehnfach häufiger Gegenstand der Gespräche, sagte die Sprecherin der Telefonseelsorge, Astrid Fischer, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Trend halte an.

"Die Gespräche entwickeln sich gerade sehr in Richtung Corona", so die Sprecherin weiter. Außerdem berichtete die Telefonseelsorge unter Verweis auf ihre Statistik, dass das Thema vor allem Frauen umtreibe. Fast drei Viertel der Anrufer zur Corona-Krise seien weiblich. Am häufigsten beschäftige die Hilfesuchenden die Einsamkeit. Am zweithäufigsten gehe es um Ängste, so die Sprecherin. Die Sorgen unterschieden sich auch nach Altersgruppen: "Die 50- bis 79-Jährigen sprechen in diesem Zusammenhang eher über Ängste. Jene, die über 80 sind und jünger als 40, sprechen häufiger über Einsamkeit", sagte Fischer der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen warnte vor Folgen für jene, die anfällig für Ängste und gegebenenfalls übersteigerte Reaktionen seien. Bereits jetzt seien deren Routinen gestört. Eine Ausgangssperre könne die Probleme dieser Bevölkerungsgruppe noch verschärfen, hieß es.

Foto: Junge Frau mit Handy, über dts Nachrichtenagentur