Berliner Bezirksbürgermeisterin Herrmann: Debatte um Obdachlose ist »widerlichstes politisches Theater«!

 

Berlin  – Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), hat sich in die Debatte um Obdachlosigkeit in Berlin eingeschaltet. »Im Moment werden Spielchen gespielt, das ist wirklich widerlichstes politisches Theater«, sagte Herrmann der in Berlin erscheinenden überregionalen Tageszeitung »neues deutschland« (Wochenendausgabe). Die Grünen-Poitikerin kritisiert unter anderem die Bezirksbürgermeister von Neukölln, Franziska Giffey (SPD), und Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), die sich in »einem Wettbewerb der Härte« befänden. »Dieser martialische Diskurs hilft niemandem, außer vielleicht, dass man fünf rechte Wählerstimmen mehr kriegt«, sagte Herrmann dem »nd«. Die Grünen-Bezirksbürgermeisterin forderte stattdessen, sich die verschiedenen Gruppen von Obdachlosen genau anzuschauen und valide Daten zu sammeln. Darüber hinaus gelte es, unter anderem für die Kältehilfe entsprechende Strukturen für den kommenden Winter aufzubauen.

Um das Abgleiten von ganzen Familien in Obdachlosigkeit zu vermeiden, will Herrmann den Wohnungsbau viel stärker forcieren. Außerdem müsse die ärztliche Versorgung und die Straßensozialarbeit ausgebaut werden, so die Bezirksbürgermeisterin. Dazu zählen auch mehr Angebote für Drogen- und Alkoholabhängige. Grundsätzlich gelte aber auch: »Es ist jedoch nicht so, dass wir in Berlin nie wieder Obdachlose haben werden, nur weil wir jetzt eine Task Force eingerichtet haben. Wir werden immer ein Schmelztiegel von vielen verschiedenen sozialen und finanziellen Realitäten sein«, sagte Herrmann.